Als Hörsturz bezeichnet man einen plötzlichen Hörverlust, der ohne erkennbare Ursache auftritt. Betroffene beschreiben das Gefühl des Hörsturzes ähnlich der Empfindung, „Watte im Ohr“ zu haben. Ein solcher Hörverlust kann von einem eingeschränkten Hörvermögen bis zur völligen Gehörlosigkeit reichen und betrifft in den meisten Fällen lediglich ein Ohr.
Da ein Hörsturz ohne erkennbare Ursache auftritt (idiopathisch), ist er von Hörstörungen aller Art abzugrenzen, bei denen die Ursache erkennbar ist. Von einem Hörsturz können sowohl alle hörbaren Frequenzen als auch nur wenige Frequenzbereiche betroffen sein. Der Verlauf kann sehr unterschiedlich sein, oft bildet sich der Hörsturz innerhalb der ersten 24 Stunden spontan zurück (Spontanheilung). Je geringer der Hörverlust ist, desto besser ist hier die Prognose.
Ein Druckgefühl, welches meist einseitig in dem betroffenen Ohr auftritt, sowie hochfrequente Ohrgeräusche (Tinnitus) können Vorboten eines Hörstures sein. Als Begleiterscheinungen sind darüber hinaus Schwindel oder auch Benommenheit zu nennen. Ohrenschmerzen (Otalgie) hingegen treten nicht im Zusammenhang mit einem Hörsturz auf. Bei einer Hörminderung mit gleichzeitigen Ohrenschmerzen muss der Betroffene daher von einer anderen Erkrankung ausgehen.
Welche Ursachen für einen Hörsturz verantwortlich sind, ist noch nicht abschließend geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass ein Hörsturz mit Durchblutungsstörungen im Innenohr zusammenhängt. Bei einer Störung der Durchblutung werden die sensiblen Haarzellen im Innenohr (bzw. in der Hörschnecke) nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Ihrer Aufgabe, Schallwellen in Nervenreize umzuwandeln und über den Hörnerv an das Gehirn weiterzuleiten, können diese Sinneszellen dann nicht mehr nachkommen.
Als weitere eventuelle Ursachen werden bspw. Virusinfektionen oder auch Autoimmunerkrankungen in Betracht gezogen. Mögliche Risikofaktoren für einen Hörsturz sind, genau wie für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, Übergewicht und hoher Blutdruck, Zucker- und Fettstoffwechselkrankheiten sowie regelmäßiges Rauchen. Darüber hinaus wird angenommen, dass Menschen, die unter starken psychischen Belastungen sowie starkem Stress leiden, besonders gefährdet sind.
Um Spätschäden zu vermeiden, sollte der Betroffene direkt einen HNO-Arzt aufsuchen, sobald er ein dumpfes Gefühl im Ohr, ein Verlust des Hörvermögens, oder ein Ohrgeräusch (Tinnitus) wahrnimmt. Mit einer eventuellen Therapie sollte ebenfalls schnellstmöglich begonnen werden.
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