Das Gleichgewichtsorgan ist der Sitz des Gleichgewichtssinns. Dieser ist eine Sinneswahrnehmung und notwendig zur Bewegungskoordination, Balance sowie zur Orientierung des Körpers im Raum. Das Gleichgewichtsorgan, auch Vestibularorgan genannt, gehört strukturell zum Innenohr und enthält Sensoren, die dem Gehirn über Lage und Bewegung des Kopfes im Raum berichten.
Das Gleichgewichtsorgan besteht in erster Linie aus den flüssigkeitsgefüllten Bogengängen (In der Abbildung grün dargestellt) sowie den zwei Macula-Organen Sacculus und Utriculus.
Durch eine Beschleunigung des Kopfes geraten die Flüssigkeiten im Gleichgewichtsorgan in Bewegung. Durch die Bewegungen der Flüssigkeit werden Rezeptoren aktiviert, die in der Folge die Signale über die Flüssigkeitsbewegungen ans Gehirn weiterleiten. Aus diesen Daten errechnet das Gehirn dann die Lage und die Bewegung des Kopfes im Raum.
Man unterscheidet zwei unterschiedliche Arten von Beschleunigung: Die lineare und die radiale Beschleunigung. Bei der linearen Beschleunigung sind Geschwindigkeitsänderungen gemeint, die jeweils in nur eine Richtung gehen, also etwa horizontal - das Beschleunigen mit einem Auto - oder vertikal - das Fahren mit einem Aufzug. Diese Arten von Beschleunigung werden über die Mechano-Rezeptoren in Sacculus und Utriculus rezipiert.
Radiale Beschleunigung bezeichnet die Änderung einer Rotationsgeschwindigkeit. Also etwa wie beim Drehen in einem Drehstuhl. Diese Art der Beschleunigung wird in den drei Bogengängen erfasst.
Der Gleichgewichtssinn war evolutionär bei Wirbeltieren die ursprünglich einzige Funktion des Hörorgans; Erst im weiteren Verlauf der Evolution kam die Funktion der auditiven Wahrnehmung hinzu.
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